mikrobiologische Trinkwasseruntersuchungen

Warum muss Trinkwasser untersucht werden?
Selbst nach sachgerechter Aufbereitung befindet sich im Wasser immer noch eine Vielzahl an verschiedenen Mikroorganismen. Dies können zum Beispiel Viren, Metalle oder Bakterien sein. Eine geringe Konzentration ist meist gesundheitlich unbedenklich, muss jedoch regelmäßig überprüft werden.
Was ist eine mikrobiologische Trinkwasseruntersuchung?
Eine mikrobiologische Trinkwasseruntersuchung prüft Trinkwasser auf ausgewählte Parameter und dessen Konzentration. Um den mikrobiologischen und gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden, muss die Probenahme durch eine akkreditierte Stelle durchgeführt werden.
Warum eine mikrobiologische Trinkwasseruntersuchung?
Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche Gründe für die Durchführung einer mikrobiologischen Trinkwasseruntersuchung. Zum einen können Sie zur regelmäßigen Überprüfung gesetzlich verpflichtet sein. Zum anderen können Sie eine Untersuchung aus eigenem Interesse durchführen lassen.
Wer ist prüfpflichtig?
Wer in welchem Zyklus prüfpflichtig ist entscheiden die lokalen Gesundheitsämter. Grund hierfür ist die mögliche Vielzahl an unterschiedlichen Indikatoren und die Auslegungen des vorhandenen Trinkwassersystems. Grundsätzlich können folgende Branchen bzw. Anwendungsbereiche einer Prüfplicht unterliegen.
soziale Einrichtungen
z.B. Kindergärten, Seniorenheime und Bildungseinrichtungen
eigene Trinkwasserversorgung
z.B. Nutzung eines Brunnens zur Trinkwasserversorgung
medizinische Einrichtungen
z.B. Zahnärzte und Krankenhäuser
Wohneinheiten
z.B. Vermieter und Hausverwaltungen
Sport- und Wellnessstätten
z.B. Fitnessstudios, Wellnesseinrichtungen und Vereinsheime
Handwerk
z.B. Sanitär und Brauereien
Industrie
z.B. Betriebe mit Duschmöglichkeiten für Arbeitnehmer
Freizeiteinrichtungen
z.B. Swimming-Pool, Whirl-Pool oder private Schwimmbäder
Gastgewerbe
z.B. Ferienhäuser, Hotels und Pensionen
Welche Parameter sind für eine Trinkwasseruntersuchung wichtig?
Da Trinkwasser in Deutschland das am intensivsten kontrollierte Lebensmittel ist wird es auf eine Vielzahl an unterschiedlichen Parametern überprüft werden. Beispielsweise kann das Trinkwasser auf Metalle (z.B. Kupfer), Pflanzenschutzmittel (z.B. Nitrat), chemische Parameter (pH-Wert) oder Bakterien (z.B. Legionellen) überprüft werden. Bei einer standardmäßigen Mikrobilogischen Trinkwasseruntersuchung werden die Parameter pH-Wert, Leitfähigkeit, die Koloniezahlen, E.coli, coliforme Bakterien und Enterokkoken geprüft. Im wesentlichen entscheidet jedoch das lokale Gesundheitsamt, welche Parameter prüfpflichtig sind.
Kupfer- und Blei
In den 80ern Jahren wurden in Deutschland größtenteils Kupfer- und Bleirohre für das Wassersystem genutzt. Ende 1987 wurden erstmals Vergiftungen aufgrund einer übermäßigen Aufnahme von Kupfer über die Leitungsrohre nachgewiesen. Grund war der regelmäßige Verzehr von Leitungswasser. Folgen sind Erkrankungen der Leber wie zum Beispiel Leberzirrhose. Heutzutage werden unter anderem Edelstahlrohre, Kunststoffrohre und innenverzinnte Kupferrohre verbaut.
Nitrat
Nitrat ist ein natürlicher Bestandteil des Ökosystems und dient als wichtiger Pflanzennährstoff. Gerade in der Landwirtschaft wird es zum Düngen genutzt. Über das Grundwasser gelangt es schließlich in den Trinkwasserkreislauf und kann zum Beispiel über chemische Prozesse in verzinkten Rohren oder im Magen zu Nitrit umgewandelt werden. Dies ist wiederum gerade für Säuglinge und Kleinkinder sehr gefährlich.
pH-Wert
Ein sehr bekannter, aber oft unterschätzter Parameter ist der pH-Wert des Wassers. Normalerweise bewegt sich dieser Wert im Trinkwasser zwischen 6,5 und 9,5. Wird der pH-Wert 7 dauerhaft unterschritten, steigt die Korrosionsgefahr von Wasserleitungssystemen und setzt zum einen Metalle frei und bietet zum anderen eine gute Grundlage für Keime. Des Weiteren bringt ein unausgeglichener Säure und Basen Haushalt den Stoffwechselprozess aus seiner Balance.
Legionellen
Der wohl bekannteste Parameter für das Trinkwasser sind Legionellen. Vielen Verbrauchern ist jedoch die Gefahr dieser Bakterien nicht bewusst. Jährlich sterben mehr Menschen infolge einer Erkrankung durch Legionellen, als im Straßenverkehr.